Italien nach Elfmeterkrimi im Endspiel

Italien steht im Finale der EURO 2020. Die "Squadra Azzurra" musste dafür am Abend gegen Spanien über die volle Distanz gehen. Erst im Elfmeterschießen gelang "Jorginho" vor 57.811 Zuschauern im Londoner Wembley Stadium der Schuss ins Glück.

Spanien aktiver

Bis dahin hatten die im Vorfeld favorisierten Italiener eher die zweite Geige gespielt. Über weite Strecken gab Spanien den Ton an. Die Iberer investierten deutlich mehr, belohnten sich jedoch lange nicht für diese Initiative. Dabei ergaben sich sehr wohl gute Chancen. Der Gegner also bot erstaunlich viel an. Es ließ sich somit nicht voller Überzeugung behaupten, die Italiener wussten genau, was sie taten. Dafür war die Defensive nicht sattelfest genug.

Allerdings saß nach einer Stunde einer ihrer Konter, Federico Chiesa vollstreckte präzise. Es schien also doch nach dem Geschmack von Roberto Mancini zu laufen. Auch danach zelebrierten die Spanier weiter ihren Ballbesitzfußball. Und zehn Minuten vor Schluss stellte sich doch noch der Erfolg ein. Durchs Zentrum inszenierte der eingewechselte Álvaro Morata einen wunderbaren Doppelpass mit Dani Olmo und vollstreckte selbst eiskalt.

Keine Tore in der Verlängerung

So musste mit der Entscheidungsfindung beim Stand von 1:1 in der Verlängerung fortgefahren werden. Abgesehen von einem kurzen Aktivitätsanfall der Italiener und einem Abseitstor von Domenico Berardi (110.), mühten sich die Männer von Luis Enrique nach wie vor intensiver. Um die Gefahr wissend, dass ein zweites Elfmeterschießen in Folge ein gewisses Risiko birgt, war die "Selección Española" ohne Frage gut beraten, es nicht darauf ankommen zu lassen. Nun aber erlahmte die Durchschlagskraft völlig. Beide Mannschaften liefen zum Ende auf dem Zahnfleisch.

Beim Ausschießen vom ominösen Punkt hatten die Spanier dann in der Tat das Nachsehen. Dani Olmo und Álvaro Morata, zwei ihrer Besten, versagten die Nerven. Diese hatte "Jorginho" erheblich besser im Griff und beförderte die "Squadra Azzurra" zum vierten Mal nach 1968, 2000 und 2012 in ein EM-Finale. Dort lockt am Sonntag nach 43 Jahren der zweite kontinentale Titel.