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Ein experimentelles 3:3

11. 11. 2011 – Enrico Barz

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft trennte sich am Freitagabend in Kiew von der Ukraine 3:3. Vor 69.720 Zuschauern im Finalstadion der EURO 2012 sicherten die eingewechselten Simon Rolfes (65.) und Thomas Müller (77.) dem DFB-Team mit ihren Treffern das Remis.

Zur Pause hatte es bereits 3:1 für den EM-Gastgeber gestanden. Mit blitzsauberen Kontertoren legten die Ukrainer vor. Andriy Yarmolenko (28.) und Yevgen Konoplyanka (36.) trafen für die Mannschaft von Oleg Blokhin. Toni Kroos konnte mit einem Sonntagsschuss zwischenzeitlich verkürzen (38.). Ebenso sehenswert war das Tor des bereits in der ersten Halbzeit eingewechselten Serhiy Nazarenko, der aus beinahe 30 Metern in den Winkel traf und den ukrainischen Zwei-Tore-Vorsprung noch vor dem Seitenwechsel wiederherstellte (45.).

Abwehr bleibt eine große Baustelle

Die drei Gegentore lassen ganz eindeutig auf die größten Defizite im Spiel der deutschen Mannschaft schließen. Die auch in der jüngeren Vergangenheit nicht gerade überragende Defensive stellt weiterhin ein großes Problem dar. In Kiew erwies sich das Abwehrverhalten als desolat. Das schnelle Umschalten in der Rückwärtsbewegung funktionierte überhaupt nicht. Das DFB-Team hätte sich gut und gerne auch fünf Gegentreffer einfangen können. Immer wieder ließ man sich auskontern. Nicht unerheblichen Anteil daran hatten die Systemexperimente. Vor allem die Dreierkette, von Löw ohnehin nur als taktischer Notfallplan für eine Umstellung während eines Spiels vorgesehen, sollte darüber hinaus keine Zukunft haben. Das dadurch zahlenmäßig stark besetzte Mittelfeld machte die Räume im Zentrum noch enger. Und den beiden einzigen Flügelspielern fehlte die Unterstützung der nicht anwesenden Außenverteidiger, um das Spiel breit zu machen.

Kein leichtes Debüt für Keeper Zieler

Die Ukrainer standen sehr tief, überließen den Deutschen die Initiative und lauerten auf deren Ballverluste, um sofort blitzschnell umzuschalten. Gerade in der ersten Halbzeit ging dieser Plan von Oleg Blokhin nahezu perfekt auf. Deutschlands Torwart-Debütant wurde ein ums andere Mal sträflich allein gelassen und erlebte unverschuldet einen rabenschwarzen Einstand. Gänzlich ausschalten ließen sich die Osteuropäer auch nach Wiederbeginn nicht, doch die deutsche Elf bekam die Partie auch dank einiger Einwechslungen besser in den Griff. Verdientermaßen gelang dem Vizeeuropameister so noch der Ausgleich. Und Ron-Robert Zieler hatte nun auch Gelegenheit, in zwei, drei Szenen sein Können zu zeigen.

Tests für den Ernstfall

Joachim Löw hatte bereits vor der Partie unmissverständlich klar gemacht, dass jetzt die Zeit für Experimente ist. Wie so häufig in Freundschaftsspielen nimmt er Niederlagen durchaus billigend in Kauf, um Stammkräfte zu schonen sowie neue Spieler und taktische Varianten zu testen. Durch diese Experimentierfreude gerät die Mannschaft in problematische Situationen, muss beispielsweise einen Rückstand verkraften. Auch so kann ein möglicher Ernstfall geprobt werden, um bei der EM für alle Eventualitäten gewappnet zu sein.


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