Zum zweiten Mal befindet sich Victor Piţurcă in verantwortlicher Position bei Rumäniens Nationalteam. Sein erstes Engagement war nur von kurzer Dauer. Trotz erfolgreicher Qualifikation für die EM 2000 trat er nach gut einem Jahr zurück. Grund hierfür waren Meinungsverschiedenheiten mit den Stars im Team, insbesondere mit Gheorghe Hagi. Im Dezember 2004 berief man ihn erneut zum Nationaltrainer. Und obwohl die Qualifikation für die WM 2006 verpasst wurde, durfte er weiterarbeiten. Dies zahlte sich jetzt aus: Unter seiner Führung schaffte Rumänien den Sprung zur EM 2008.

Victor Piţurcă gehörte zu einer erfolgreichen Spielergeneration. Gerade in den 1980er Jahren räumte der Torjäger mit Steaua Bukarest nahezu alles ab. Unzählige nationale Meistertitel und Pokalsiege bildeten da nur den Grundstein. Krönung war vielmehr der Triumph im Europapokal der Landesmeister 1986, dem Vorgängerwettbewerb der heutigen Champions League. Nur in der Nationalmannschaft konnte man den Stürmer offenbar nicht recht brauchen. Zwischen 1985 und 1987 bestritt er lediglich 13 Länderspiele. Die Aktivenkarriere ließ er 1990 in der zweiten französischen Liga beim RC Lens ausklingen.

Beinahe fließend erfolgte der Übergang ins Trainergeschäft, allerdings lernte er diese Seite des Fußballs zunächst aus der Position des Co-Trainers bei Steaua Bukarest kennen. Erstmals Chef wurde er 1994 beim FC Universitatea Craiova. Zwischen 1996 und 1998 trainierte er die U21-Auswahl seines Landes, ehe er als Nachfolger von Anghel Iordănescu auf dem Trainerstuhl der A-Nationalmannschaft landete. In der Zeit von 1999 bis 2004 betreute er mit kurzer Unterbrechung die Mannschaft von Steaua Bukarest, bevor ihn abermals der Ruf des rumänischen Fußballverbandes ereilte.

November 2007 - Enrico Barz (Auszug aus dem Buch "Fußball-EM für Dummies")