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Sensationelle Waliser beenden Belgiens Träume

02. 07. 2016 – Enrico Barz

Wales sorgt bei der EURO 2016 weiter für Furore. Mittlerweile hat sich die Mannschaft von Chris Coleman zur größten Turnierüberraschung aufgeschwungen. Nach dem unerwarteten 3:1-Erfolg über Belgien stehen die Briten sensationell im Halbfinale.

Der Weg für Belgien schien geebnet

Im Vorfeld allerdings galten die Männer von Marc Wilmots im Duell mit dem EM-Neuling als Favoriten. Die "Roten Teufel" schienen das bestätigen zu wollen und knüpften an den überzeugenden Auftritt vom Achtelfinale an. In einer dominanten Anfangsviertelstunde kam man schnell zum Erfolg. Der Führungstreffer durch den fulminanten Distanzschuss von Radja Nainggolan in der 13. Minute hätte den Belgiern perfekt ins Konzept passen müssen. Das sollte der Türöffner sein für die konterstarke Mannschaft. Fahrlässig jedoch verschenkte man diese hervorragende Ausgangsposition. Spätestens nach 20 Minuten stellte man den Spielbetrieb komplett ein. Mit einer unfassbaren Passivität bettelte Belgien förmlich darum, dass der Gegner doch bitte in die Partie finden möge.

Verdienter Ausgleich für Wales

Wales schlug diese Einladung nicht aus. Die Briten spielten schon eine Zeit lang gefällig mit, ehe sie Mitte der ersten Hälfte immer zwingender wurden. Vor allem bei Eckbällen zeigte sich über die gesamte Partie walisische Lufthoheit im Sechzehner. Auf diese Weise kam der Außenseiter zum Ausgleich durch Ashley Williams (30.). Auch in der Folge blieben die Waliser aktiv, verzeichneten viel Ballbesitz und kontrollierten das Geschehen. Nur selten griff man zu langen Bällen. Vielmehr bewies man erstaunliches Kombinationsvermögen und beachtliche Passsicherheit.

In der Pause fand Marc Wilmots offenbar die richtigen Worte. Sofort nach Wiederbeginn drehten die Belgier noch einmal gehörig auf. Zehn Minuten lang ließ der Favorit die eigenen Fans auf ein erfreuliches Ende hoffen. In dieser Zeit war von Wales überhaupt nichts zu sehen. Doch die Auswahl von Chris Coleman hatte heute das Gespür, die Tore im richtigen Moment zu machen. Mit der ersten Offensivaktion im zweiten Durchgang erzielte "Hal" Robson-Kanu die walisische Führung (55.). Exemplarisch offenbarte sich hierbei die nachlässige Defensivarbeit der "Roten Teufel". In dieser Szene stellte man sich besonders stümperhaft an. Mit einer simplen Körperdrehung schüttelte der Stürmer Thomas Meunier wie eine lästige Fliege ab. Zugleich ließ sich davon auch Jason Denayer mit Leichtigkeit verladen. Als tatenloser Zuschauer stand Marouane Fellaini dabei und staunte. Rückblickend war schon zu diesem Zeitpunkt der belgische Widerstand gebrochen, denn in der Folge bestimmten die Waliser zunächst die Begegnung.

Erst in den letzten 20 Minuten schwang sich Belgien nochmals auf. Über das Bemühen allerdings kam man nicht hinaus. Torgefahr strahlte man beinahe gar nicht aus. Und fünf Minuten vor Schluss fing man sich noch einen Konter ein – eiskalt abgeschlossen vom eingewechselten Sam Vokes (85.), der das Aus der "Roten Teufel" endgültig besiegelte.

Fehlende Konstanz und die Verletzungen stoppen Belgien

Ihr unglaubliches Talent ließen Eden Hazard, Kevin de Bruyne und Co. bei diesem Turnier immer wieder aufblitzen. Dieses Niveau auf Dauer zu halten bzw. die Akzente in entscheidenden Phase zu setzten, gelang zu selten. Zudem wirkte Belgiens Team wenig ausgewogen. Das Zusammenwirken der einzelnen Mannschaftsteile schien nicht harmonisch. Eventuell fehlte es noch immer an Erfahrung. Natürlich aber spielten auch die massiven Verletzungsprobleme eine Rolle. Nicht umsonst zeigte sich die Abwehr so anfällig. Angefangen bei Vincent Kompany, der wie Nicolas Lombaerts schon im Vorfeld der EM ausfiel, bis zu Jan Vertonghen, der sich vor wenigen Tagen im Training zwei Bänder im linken Sprunggelenk riss, die zahlreichen Verletzungen trafen Marc Wilmots schwer. Die Stammkräfte seiner Viererkette gingen dem Trainer nahezu komplett aus. Und darüber hinaus erwischte es dann zum Teil auch noch die Ersatzleute. Das ließ sich auf Dauer nicht kompensieren. Und darf durchaus als ein Argument für das Ausscheiden angeführt werden.

Wales fordert nun Portugal heraus

Dafür mischt Wales in Frankreich weiter munter mit. Und nun erbrachten die Briten auch den Beweis, der EM-Teilnahme würdig zu sein. Dies wurde nach dem erschütternd schwachen Achtelfinale gegen Nordirland noch angezweifelt. Immer mehr spielte sich jüngst Aaron Ramsey in den Vordergrund, stellte mit seinen Leistungen zuletzt sogar Gareth Bale in den Schatten. Umso schwerer wiegt sein Ausfall im Halbfinale. Dann muss der Mittelfeldspieler wegen der zweiten Gelben Karte gesperrt zuschauen – genau wie Ben Davies. Doch was haben die Waliser schon zu verlieren, wenn man am kommenden Mittwoch in Lyon auf Portugal trifft? Nichts! Chris Coleman und seine Männer haben längst selbst kühnste Erwartungen übertroffen.

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