Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist erfolgreich in die Qualifikation zur EURO 2016 gestartet. Zum Auftakt in der Gruppe D gewann der Weltmeister gegen Schottland mit 2:1. Thomas Müller steuerte beide Treffer für die DFB-Auswahl bei.

Vor 60.209 Zuschauern im überraschenderweise nicht ausverkauften Dortmunder Signal Iduna Park zeigte die deutsche Elf eine Halbzeit lang ordentlichen Fußball. Der Gastgeber dominierte den Gegner, ging standesgemäß in Führung (18.) und ließ hinten nahezu gar nichts zu.

Doch aus dem entspannten Überwinden der ersten Hürde auf dem Weg zur EM nach Frankreich wurde nichts. Wirkten die Schotten im ersten Durchgang streckenweise noch überfordert und vor allem technisch nicht konkurrenzfähig, so wussten sie sich nach dem Seitenwechsel zu steigern. Mit mehr Mut und von Trainer Gordon Strachan dann auch offensiver ausgerichtet, erkannten die Gäste die nun häufiger auftretenden Nachlässigkeiten der Deutschen. So deutete sich eine ganze Zeit lang an, was in der 66. Minute passierte. Nach einem Ballverlust von Mario Götze konterte die schottische Mannschaft. Dank perfekter Ballmitnahme behielt Ikechi Anya allein vor Manuel Neuer die Nerven und ließ dem Welttorhüter keine Chance. Das Hochgefühl auf Seiten des Außenseiters dauerte jedoch nicht lange an. Wieder war es Thomas Müller, der im Strafraum an der richtigen Stelle stand, um den Weltmeister erneut in Führung zu bringen (70.). Die defensive Stabilität kehrte bei den Männern von Joachim Löw dennoch nicht zurück. Phasenweise musste das DFB-Team um den Sieg zittern, wirkte nicht immer souverän. Erst in der Schlussphase bekamen die Deutschen das Geschehen wieder in den Griff.

Am Ende stehen ein Arbeitssieg und die Erkenntnis, dass auch ein Weltmeister nicht jeden Tag glänzen kann. Das große Potenzial der deutschen Nationalspieler offenbart sich in jedem Spiel. Abstimmung und in der aktuellen frühen Saisonphase Fitness und Spritzigkeit fehlen ganz einfach. Zudem lässt sich taktische Cleverness vor allem bei den ganz jungen, noch unerfahrenen Spielern natürlich nicht voraussetzen. Insofern ging es heute um die drei Punkte. Bei den kommenden Aufgaben, die im Oktober anstehen, wird dann wieder ein besser ausgewogener Auftritt der deutschen Weltmeister zu erwarten sein.