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Griechen können Deutschland nicht stoppen

23. 06. 2012 – Enrico Barz

Die Hürde Griechenland ist genommen. Mit einem 4:2-Erfolg über die Hellenen qualifizierte sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft für das Halbfinale der EURO 2012. Vor 38.751 Zuschauern in der Arena Gdańsk mussten die Männer von Joachim Löw harte Arbeit leisten, um den Weg auf die Siegerstraße zu finden. Doch hatten sie diese Mühsal vornehmlich selbst zu verantworten.

Griechen schon nach einer halben Stunde sturmreif geschossen

Im Vorfeld konnte nicht erwartet werden, dass sich die Deutschen so viele Torchancen erarbeiten. Schon nach einer halben Stunde musste die Partie eigentlich entschieden sein, doch hinsichtlich der Effizienz offenbarte man auch in diesem Viertelfinalspiel enorme Reserven. So dauerte es bis zur 39. Minute, ehe sich der Kapitän der Sache annahm und das 1:0 erzielte.

Nachlässigkeiten bringen den Gegner zurück ins Spiel

In dem sicheren Glauben, das griechische Abwehrbollwerk geknackt und damit auch den Widerstand gebrochen zu haben, zog der Schlendrian ins deutsche Spiel ein. Die stets auf Konterchancen lauernden Griechen profitierten von der deutschen Sorglosigkeit. Wiederholt hatte André Schürrle den Ball verloren – diesmal durch einen Fehlpass. Wenige Sekunden später zappelte der Ball im Netz, für die hastig zurückgeeilten Verteidiger der deutschen Abwehr war der Treffer von Georgios Samaras kaum mehr zu verteidigen (55.).

Auf einmal klappt es mit dem Toreschießen

In den folgenden zwanzig Minuten arbeitete die deutsche Mannschaft intensiv an ihrer Chancenverwertung. Jetzt fand der Ball auf einmal den Weg ins Tor. Sami Khedira (61.), Miroslav Klose (68.) und Marco Reus (74.) stellten die Griechen endgültig kalt. Und um die heimischen Götter milde stimmen zu können, bekamen die Hellenen noch ein Abschiedsgeschenk mit auf den Weg – einen Handelfmeter in der Schlussphase, den Dimitrios Salpingidis verwandelte (89.). Dieser konnte nichts mehr am hoch verdienten Sieg der Fußballspieler gegen die Fußballverhinderer ändern.

Griechenlands Taktik stößt an ihre Grenzen

Die griechische Taktik mag nicht besonders ansehnlich sein, doch es ist auch eine Qualität. Es erfordert viel Kraft, Konzentration, Disziplin und eine professionelle Einstellung, um dies derart erfolgreich zu praktizieren. Aufopferungsvoll warfen die Griechen ihre gestählten Körper in jeden Zweikampf und jeden Schuss. Doch nur bei perfekter Umsetzung ist das Ganze auch effektiv. Und von der Idealvorstellung war man im Spiel gegen Deutschland recht weit entfernt. Das lag gewiss an eigenen Unzulänglichkeiten, vielleicht am Fehlen des gesperrten Kapitäns Georgios Karagounis, aber sicherlich auch an der Qualität des Gegners. Die Deutschen versuchten, das Spiel in die Breite zu ziehen, um dann blitzschnell in sich bietende Lücken zu stoßen. Darüber hinaus bewies Joachim Löw erneut ein ausgezeichnetes Händchen bei seinen Personalentscheidungen. Wieder stellte er zwei spätere Torschützen in die Startelf: Miroslav Klose für Mario Gomez und Marco Reus für Thomas Müller. Zudem ersetzte André Schürrle auf der linken Seite Lukas Podolski. Und für Lars Bender kam Jérôme Boateng. Der Bundestrainer nahm also alle drei bisherigen Turniertorschützen aus der Anfangsformation. Eine sehr mutige Entscheidung.

Einladungen zum Kontern

In spielerischer Hinsicht gibt es am Auftreten der deutschen Mannschaft kaum etwas auszusetzen. Die mangelhafte Chancenverwertung wurde hier bereits thematisiert. Darüber hinaus stößt allenfalls sauer auf, dass man sich, in Führung liegend, auskontern ließ. Bei aller Spielfreude und der Attraktivität der offensiven Ausrichtung – so etwas darf nicht passieren. Da gibt es Spezialisten im Turnier – auch nach dem Ausscheiden der Griechen –, die so etwas gnadenlos bestrafen. Portugal, Frankreich und auch England sowie Italien besitzen allesamt diese Qualität. Aber genau das predigte Joachim Löw bereits vor dem Auftaktspiel gegen die Portugiesen, und es muss weiter daran gearbeitet werden, solche leichtsinnigen Fehler zu vermeiden.

Mit Rekordsieg ins Halbfinale

Dennoch konnte das DFB-Team bei der Gegnerschaft dieser EURO 2012 weiter bleibenden Eindruck hinterlassen, feierte man doch den 15. Pflichtspielsieg in Folge. Die Statistiker sprechen von einem Weltrekord, keiner Nationalmannschaft – nicht einmal den Spaniern – gelang je solch eine Serie. Die letzte Niederlage, als es um etwas ging, musste man im WM-Halbfinale 2010 gegen Spanien einstecken. Zudem erreichten die Deutschen seit 2006 in jedem großen Turnier das Halbfinale. Bei nun elf EM-Teilnahmen steht man zum achten Mal unter den besten Vier. Das sind beachtliche Bilanzen, doch die Mannschaft wird am kommenden Donnerstag im Halbfinale erneut auf den Prüfstand kommen, muss sich von Neuem beweisen und eine weitere Leistungssteigerung vollbringen.

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