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Kein Sieger im Gigantenduell

11. 06. 2012 – Enrico Barz

Der Titelverteidiger musste zum Auftakt Punkte lassen – überraschend, auch wenn der Gegner Italien hieß. Vor 38.869 Zuschauern in der Arena Gdańsk endete die Partie 1:1. Antonio di Natale und "Cesc" Fàbregas zeichneten für die Tore verantwortlich.

Italien überraschend stark

In Italien kennt man sich mit Wettskandalen und den störenden Begleiterscheinungen im Vorfeld eines Turniers aus. Schon 2006 startete die "Squadra Azzurra" unter derart ungünstigen Voraussetzungen in die WM – und holte am Ende den Titel. Vermutlich hätte das allen Experten die Augen öffnen müssen. Doch niemand wollte wahr haben, dass es der Mannschaft erneut gelingt, sich von derlei Ungemach frei zu machen, um auf dem Platz hervorragende Leistungen abzuliefern. Im ersten Vorrundenspiel gegen Spanien wies die Mannschaft von Cesare Prandelli nach, dass die Konzentration auf die sportlichen Aufgaben sehr wohl möglich ist. Und auch die taktischen und personellen Maßnahmen, zum Teil aus der Not geboren, griffen voll. Die Dreier-Abwehr mit dem eigentlichen Mittelfeldspieler Daniele de Rossi im Zentrum, bei gegnerischem Ballbesitz verstärkt durch die beiden äußeren Mittelfeldspieler verrichtete ihre Arbeit außerordentlich gut. Dennoch wurde der Punkt gegen den Welt- und Europameister keinesfalls ermauert. Vielmehr spielten die Italiener selbst zielstrebig nach vorn, erarbeiteten sich in Phasen ein Übergewicht. Im ersten Durchgang hatte man nicht weniger Torgelegenheiten als der Gegner, dafür aber sogar die qualitativ besseren.

Spanien ohne Stürmer

Natürlich verzeichnete Spanien insgesamt mehr Spielanteile und besserte nach dem Seitenwechsel hinsichtlich der Chancen nach. Doch wurde bereits im ersten Turnierspiel deutlich, wie sehr ein David Villa fehlt. Trainer Vicente del Bosque traute es keinem seiner verfügbaren Angreifer zu, die Rolle als Vollstrecker auszufüllen. Und so stellte er seine Startelf praktisch ohne Stürmer auf. Offensiv waren da nur Mittelfeldspieler unterwegs, die ein extrem variables Positionsspiel betrieben. Zunächst blieb es meist David Silva vorbehalten, die Abschlusshandlungen auszuführen. Später versuchte sich Andrés Iniesta. Doch keiner der Anwesenden wusste die wenigen sich bietenden Möglichkeiten auch zu nutzen.

Und so war es den Italienern vorbehalten, den Torreigen zu eröffnen. Einem Antritt im Mittelfeld ließ Andrea Pirlo einen starken Pass in die Spitze folgen, den der gerade eingewechselte Antonio di Natale zum 0:1 veredelte (61.). Die Spanier fühlten sich jetzt offenbar herausgefordert. Mit einem noch genialeren Zuspiel setzte David Silva seinen Mannschaftskollegen "Cesc" Fàbregas in Szene, der direkt abschloss und zum 1:1 traf (64.).

Das beste Spiel der EM

Bis in die Schlussphase hinein suchten beide Mannschaften den Weg nach vorn. Auch die Italiener bemühten sich bis zum Ende um das Siegtor und verdienten sich den Punkt durch ihre couragierte Leistung. Sie lieferten einen nicht unerheblichen Beitrag zu einem Spiel von hohem Niveau, dem besten bisher bei dieser EM. Zudem bestand die "Squadra Azzurra" ihren Härtetest – den vermutlich schwersten, den es zu bestehen gilt, denn es ging gegen die vermeintlich stärkste Mannschaft der Welt.

Und diese Spanier sind so ein wenig auf der Suche nach alternativen taktischen Möglichkeiten. Das dominante Spiel allein ist nicht immer zielführend. Zwar stehen genügend herausragende Individualisten bereit, die für nötige Überraschungsmomente sorgen können. Doch die Gegner stellen sich mittlerweile so auf, dass stets ein weiterer Spieler zu Stelle ist, sollte mal einer im eins gegen eins das Nachsehen haben. Zudem fehlt der Zielspieler für all die schönen Kombinationen. Wer veredelt das Ganze, wer befördert letztlich den Ball ins Tor? Auf diese Frage muss Vicente del Bosque in den kommenden Tagen eine Antwort finden.

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