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Mit türkischen Qualitäten ins Endspiel

25. 06. 2008 - Enrico Barz

Mit einer unterdurchschnittlichen Leistung zog die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am Abend ins Endspiel der EURO 2008 ein. Gegen viel aktivere Türken bedurfte es eines späten Treffers von Philipp Lahm, um eine Verlängerung abzuwenden und das Spiel mit 3:2 zu gewinnen. Zugleich bescherte der 24-Jährige Außenverteidiger dem DFB-Team damit die sechste Finalteilnahme der EM-Geschichte.

Die deutsche Mannschaft fand praktisch 90 Minuten lang überhaupt nicht in die Partie. Nur aufgrund der individuellen Klasse einiger weniger Spieler und dank der Fehler des Gegners wurde der Erfolg über die Türkei letztlich doch noch realisiert.

Defensivorganisatorisch stimmte kaum etwas

Obwohl personell unverändert, schien die DFB-Elf im Vergleich zum Viertelfinale gegen Portugal wie ausgewechselt. Unkonzentriertheiten in der Abwehr und Ungenauigkeiten im Spielaufbau zogen sich wie ein roter Faden durch die 90 Minuten von Basel. In allen Mannschaftsteilen standen die Deutschen zu weit entfernt von den Gegenspielern. So kam man schwer in die Zweikämpfe. Und wenn das doch gelang, dann wurden sie meist verloren. Auf diese Weise tat sich das Team von Joachim Löw unheimlich schwer, überhaupt in Ballbesitz zu kommen. Die türkische Mannschaft konnte kaum einmal unter Druck gesetzt werden.

Erstmals in diesem Turnier waren die Türken das insgesamt bessere Team. Bezeichnenderweise genügte das nicht, um gegen Deutschland zu gewinnen. Die bislang so eindrucksvoll demonstrierte türkische Qualität - das Erzielen später Tore - hatte sich heute die deutsche Elf zu eigen gemacht und kam so zu einem schmeichelhaften Sieg.

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Mutige Türken

Die Elf von Fatih Terim trat trotz der großen Personalsorgen überraschend aktiv auf und trug so maßgeblich zur Gestaltung des Spiels bei. Die Mannschaft war sehr gut auf den Gegner eingestellt. Der Trainer hatte den bisherigen Turnierverlauf aufmerksam verfolgt und wählte eine Taktik, die den Deutschen erwiesenermaßen nicht schmeckte. Seine Spieler befolgten die Vorgaben gewissenhaft, machten die Räume eng und glänzten mit hoher Ballsicherheit. Zudem wurde Michael Ballack vorzugsweise von Mehmet Aurélio aus dem Spiel genommen. Der deutsche Kapitän kam überhaupt nicht zur Geltung und verlor ungewöhnlich viele Zweikämpfe.

Am Ende hatte Fatih Terim alles auf den Platz geschickt, was noch laufen konnte oder durfte. Das Auswechselkontingent wurde ausgeschöpft, so verblieb tatsächlich der dritte Torhüter Tolga Zengin als einziger einsatzbereiter Spieler auf der Bank. Belohnt wurde der couragierte Auftritt der arg dezimierten Türken nicht.

Es lief nicht viel zusammen

Das deutsche Team war heute nur zu ganz wenigen Glanzpunkten fähig. Doch diese, gepaart mit einer gewissen Effektivität, bedeuteten letztlich den Unterschied. Zumindest zwei der drei Tore wurden hervorragend herausgespielt, was die durchaus vorhandene Klasse der Mannschaft belegt. Und den Unterschied bezüglich der individuellen Qualität machte nicht zuletzt auch der Fehler von Rüstü Reçber deutlich.

Gewiss hatte die DFB-Elf heute das Glück auf ihrer Seite. Dass man dieses nicht überstrapazieren sollte, dürfte außerhalb jeglicher Diskussion stehen. Eine Leistungssteigerung ist mal wieder vonnöten. Denn im Finale wird auf der anderen Seite ein Gegner von ganz besonderer Qualität stehen. Egal ob er Russland oder Spanien heißt, beide bestimmten das Niveau dieser EM bisher maßgeblich mit. Und die heutigen deutschen Unzulänglichkeiten werden von Mannschaften dieses Kalibers schonungslos bestraft.



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