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Diese Russen machen Freude

18. 06. 2008 - Enrico Barz

Mit einem überaus verdienten 2:0-Erfolg gegen Schweden konnte Russlands Nationalteam heute das letzte zu vergebende Viertelfinalticket lösen und dank des erfrischenden Offensivfußballs den Gegner nahezu über die gesamte Spielzeit dominieren. Ausdruck der Überlegenheit waren die Tore von Roman Pavlyuchenko (24.) und Andrei Arshavin (50.).

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Allein die Art und Weise, wie die Treffer herausgespielt wurden, ließ jeden Fußballfreund in Verzückung geraten. Tolle Kombinationen mit zum Teil nur einer Ballberührung - für die Schweden ging das alles viel zu schnell. Am Ende konnte sich das Team von Lars Lagerbäck noch glücklich schätzen, nicht abgeschossen worden zu sein. Eine Vielzahl klarster Torgelegenheiten blieb ungenutzt.

Schweden heute nur zweiter Sieger

Gewiss hatten auch die Schweden einige gefährliche Szenen vor des Gegners Tor. Ein Treffer zum richtigen Zeitpunkt hätte die Russen möglicherweise verunsichern können. Doch insgesamt präsentierten sich die Skandinavier auf dem Rasen in Innsbruck als die mit Abstand zweitbeste Mannschaft. Mit den traditionellen Stärken Organisation und Disziplin konnte man heute nicht punkten. Die schnellen Russen stellten die Abwehr der Schweden immer wieder vor defensivorganisatorische Probleme, wodurch fast ständig Torgefahr entstand. Dem eigenen Angriffsspiel maß man zunächst wenig Beachtung bei. Ein Remis hätte schließlich zum Weiterkommen genügt. Das verleitete die Schweden dazu, sehr lange passiv zu bleiben. Und wenn es denn einmal nach vorn ging, dann war das schwedische Spiel in der Hauptsache von einem angeschlagenen Zlatan Ibrahimović abhängig. Auf Dauer geht so etwas selten gut.

In der Gruppe D konnten die Skandinavier alles in allem nicht den Nachweis erbringen, für ein Viertelfinale bei dieser Europameisterschaft gerüstet zu sein. Folgerichtig ging für sie das Turnier mit dem heutigen Spiel zu Ende.

Russland defensiv stabilisiert, offensiv überragend

Vollkommen verdient stehen dagegen die Russen in der Runde der letzten Acht. Wie in den Spielen zuvor überzeugten sie mit ihren Offensivqualitäten. Aber dies hier heute war ihr eindeutig gelungenster Auftritt bei der EURO 2008. Zu tun hatte das sicherlich auch mit der Rückkehr von Andrei Arshavin. Der 27-Jährige verlieh dem Ganzen noch zusätzlich Qualität.

Unverkennbar ist aber auch, wie in der Hintermannschaft Stabilität einkehrt. Hatten die spanischen Stürmer zum Auftakt noch Katz und Maus mit Russlands Verteidigern gespielt, so steigerte sich dieser Mannschaftsteil erheblich. Eine personelle Veränderung nahm Guus Hiddink nach dem Spanien-Spiel vor - Roman Shirokov musste in der Innenverteidigung Sergei Ignashevich weichen. Das zahlte sich aus. Dabei gilt es aber zu bedenken, dass die beiden letzten Gegner von eher minderer Qualität waren. Schon die Griechen verstanden es nicht, den Russen an deren Schwachstelle zuzusetzen. Und Schwedens Stil war ebenfalls nicht dazu angetan, Fehler der russischen Abwehrspieler zu provozieren. Aber auch solche Spiele tragen dazu bei, dass Sicherheit im Abwehrverbund einkehrt. Kommende, gewiss stärkere Gegner werden die Russen dahingehend auf die Probe stellen.

Was die "Sbornaja" im Spiel nach vorn auf die Beine stellt, ist phänomenal. Wenige Mannschaften bei diesem Turnier spielen derart attraktiv wie die Akteure aus dem fußballerisch momentan so aufstrebenden Riesenreich. Auch konditionell ist das Team absolut auf der Höhe. Ohne Unterlass marschiert beispielsweise Yuri Zhirkov an der linken Seitenlinie auf und ab. Zudem sind die Russen clever genug, Rhythmuswechsel vorzunehmen. Dabei scheinen sie jederzeit in der Lage, das Tempo wieder anzuziehen.

Viertelfinale gegen die Niederlande

Das anstehende Viertelfinale am Samstag gegen die Niederlande verspricht, ein wahrer Leckerbissen zu werden. In Basel werden zwei Mannschaften aufeinander treffen, die eigentlich nur nach vorn spielen können. Guus Hiddink, der niederländische Trainer der Russen, kennt sich in seiner Heimat natürlich bestens aus, bringt jede Menge Insiderwissen mit. Inwieweit sich das auf den Spielverlauf auswirken wird, bleibt abzuwarten. Eines jedoch scheint sicher. Der geneigte Fußballfreund kann sich auf beste Unterhaltung auf allerhöchstem Niveau freuen. Wenig taktisches Geplänkel, wenig Abwarten - dafür Angriffsfußball vom Feinsten.



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