FUSSBALL-EM-total
»
Home DFB-Team Endrunde Teams Gastgeber Quali Historie Fanshop Wetten Gewinnspiel

Famose Türken im Viertelfinale

15. 06. 2008 - Enrico Barz

Das erste "Finale" dieser Fußball-EM ist gespielt. Und die Türkei ging daraus als Sieger hervor. In der entscheidenden Partie der Gruppe A bezwang die Mannschaft von Fatih Terim die Auswahl Tschechiens mit 3:2. Damit eroberten die Türken Platz zwei und zogen ins Viertelfinale ein.

Tschechien lange auf einem guten Weg

Es fing alles ganz harmlos an heute im Genfer Stade de Suisse. Die Tschechen erspielten sich in der ersten Halbzeit leichte Vorteile und führten durch ein Tor von Jan Koller verdient mit 1:0 (34.). Nach dem Seitenwechsel verstärkten die Türken spürbar ihre Bemühungen - und wurden klassisch ausgekontert. Jaroslav Plašil schloss den Spielzug erfolgreich ab - 2:0 (62.). Zwei ausgelassene Großchancen kurz vor bzw. nach dem Tor und ein nicht gegebener Foulelfmeter ließen den Eindruck entstehen, dass 3:0 wäre nur eine Frage der Zeit und alle Messen seien bereits gelesen. Vermutlich dachte das auch die Mannschaft von Karel Brückner. Als nur wenige Minuten später Arda Turan für die Türkei auf 1:2 verkürzte (75.), nahm das Schicksal seinen Lauf. Und die knapp 30.000 Zuschauer bekamen die dramatischste und spektakulärste Partie des bisherigen Turnierverlaufs zu sehen.

Weitere Informationen:
• Mehr zum Spiel Spielstatistik
• Gruppe A Übersicht Gruppe A
• Viertelfinale Übersicht Viertelfinale
• Tschechien Mehr zu Tschechien
• Türkei Mehr zu der Türkei
• Genf EM-Spielort

Noch immer hofften die Tschechen, das Spiel über die Runden schaukeln zu können. Bis ihnen ein fataler Fehlgriff von Torhüter Petr Čech das Genick brach. Dem sonst so erstklassigen Keeper rutschte ein glitschiger Flankenball von Hamit Altintop aus den Händen. Nihat Kahveci ließ sich nicht zweimal bitten (87.). So stand es 2:2. Das Eindringen in die Abgründe des EM-Reglements schien tatsächlich nötig zu werden. Das Novum eines Elfmeterschießens in der Vorrunde stand unmittelbar bevor.

Doch die Türken hatten andere Pläne und schossen den konsternierten Gegner noch in der regulären Spielzeit ab (89.). Erneut war es Nihat Kahveci, der die Tschechen aus dem Turnier kegelte und deren Coach Karel Brückner in den Ruhestand schickte. Der 68-Jährige hatte bereits vor dem Turnier seinen Rückzug und das Ende seiner Trainerlaufbahn angekündigt.

Unerklärliche Schlussphase

Erneut also zeigte das Team von Fatih Terim Moral und konnte zum zweiten Mal ein Spiel drehen. Schon die Partie gegen die Schweiz wurde nach einem Rückstand durch ein Tor in der Nachspielzeit noch gewonnen. Derartige Spielverläufe, wie sie heute in Genf zu bestaunen waren, lassen sich auch mit noch so viel Fußballsachverstand vermutlich nicht erklären. Natürlich passieren Fehler auf dem Platz. Nur so entstehen Szenen, die zu Toren führen. Doch selbst tief greifende taktische Analysen werden das Geschehen nicht allumfassend aufarbeiten können. Entscheidend ist in diesen Situationen, was in den Köpfen der Spieler geschieht. In Wahrheit also ist eine solch dramatische Endphase eher etwas für einen Psychologen. Den werden eventuell auch die Tschechen benötigen, um diese Niederlage und das einhergehenden Ausscheiden verarbeiten zu können.

Auf die Türken aber wartet jetzt der nächste heiße Tanz. Am kommenden Freitag steht das Viertelfinale auf dem Programm. In Wien wird man auf Kroatien treffen. Und Fatih Terim plagen Personalsorgen. Neben den Verletzten werden nun auch die gesperrten Volkan Demirel (Rot) und Mehmet Aurélio (zweite Gelbe Karte) ausfallen. Aber dieser türkischen Mannschaft ist ohnehin ab sofort alles zuzutrauen.



Endrunde










Deutschland-Trikot
        Impressum    Haftungsausschluss    Kontakt    Werbung
 
© 2002-2012 FUSSBALL-EM-total