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Gelungener Auftakt für die deutsche Mannschaft

08. 06. 2008 - Enrico Barz

Der Auftakt ist geglückt. Mit einem 2:0-Sieg über Polen ist die deutsche Fußball-Nationalmannschaft erfolgreich ins EM-Turnier gestartet. Mann des Abends vor 30.000 Zuschauern im Wörtherseestadion zu Klagenfurt war Lukas Podolski, der beide Tore erzielte.

Eine halbe Stunde Tempofußball

Die DFB-Elf bot in der ersten Halbzeit eine gute halbe Stunde lang eine couragierte Leistung. Der Gegner wurde ständig unter Druck gesetzt, das Tempo nahezu permanent hoch gehalten. Die Polen kamen so überhaupt nicht zur Entfaltung. Aber schon da war abzusehen, dass diese Gangart nicht über 90 Minuten durchzuhalten ist. Bewusst gewählte Rhythmuswechsel und Ruhephasen mussten eingeplant werden. Schon zum Ende der ersten Hälfte nahm sich die deutsche Mannschaft eine derartige Auszeit - und dehnte diese wohl eher ungewollt bis weit in die zweite Halbzeit aus. Offensichtlich wurde dabei, dass dem Team in solchen Phasen Souveränität und Abgeklärtheit fehlen. Gerade in derartigen Situationen gilt es, die Kontrolle über das Spiel und den Gegner zu behalten. Doch diese ging teilweise verloren - genau wie der Faden, der im Verlauf der zweiten 45 Minuten nur mit Mühe wieder aufgenommen werden konnte.

Insbesondere in solchen Fällen braucht es Spieler mit außerordentlichen individuellen Fähigkeiten. Und einen Trainer, der zur richtigen Zeit die richtigen Akteure bringt. Da hat Joachim Löw heute ein gutes Händchen bewiesen. Der Schachzug, Lukas Podolski erneut ins linke Mittelfeld zu stellen, ging also auf. Der gebürtige Pole wirkte agil, bissig und zielstrebig. Doch blieben Defizite in der Rückwärtsbewegung unverkennbar. So gut dies also gegen Polen funktionierte, eine Allzweckwaffe für jedes Spiel wird diese Personalie sicherlich nicht sein.

Des Trainers weise Entscheidungen

Auch auf einer anderen vakanten Position tat der Bundestrainer zweimal einen guten Griff. Es handelt sich um das rechte Mittelfeld, wo der verletzte Bernd Schneider eine Lücke hinterließ. Heute entschied sich "Jogi" Löw für Clemens Fritz, der dieses Vertrauen vollauf rechtfertigte mit einer grandiosen Leistung in der ersten Halbzeit. Das Zusammenspiel mit Philipp Lahm auf der rechten Seite wirkte offensiv wie defensiv sehr gut abgestimmt. Und als dann Bastian Schweinsteiger für den erschöpften Fritz ins Spiel kam, war auch dies eine weise Entscheidung des Bundestrainers. Denn der 23-Jährige ermöglichte durch seinen Einsatz den Treffer zum 2:0.

Viel falsch gemacht hat er heute also nicht. Darüber hinaus wird sich die Stabilisierung seiner Abwehr sehr beruhigend auf ihn auswirken. Die Sorgenkinder Christoph Metzelder und Jens Lehmann gewinnen Spielpraxis und damit mehr und mehr Sicherheit.

Verbleibende Baustelle

Was noch ein wenig Unbehagen bereitet, ist die linke deutsche Abwehrseite. Zwar sorgt Marcell Jansen immer für viel Belebung nach vorn. Doch initiierten die Polen gerade über seine Seite zu viele Aktionen. Und da Lukas Podolski, sein Partner auf links, defensiv nicht so richtig helfen konnte, stellt sich die Frage, welche Vorteile stärkere Gegner daraus ziehen würden. Da auch Thomas Hitzlsperger auf dieser Position erwiesenermaßen keine Option ist, muss sich der Trainerstab Gedanken machen. Entweder man setzt auf eine Verbesserung von Jansens Defensivverhalten. Oder Philipp Lahm muss die Seite wechseln, womit beispielsweise Arne Friedrich auf rechts zum Einsatz kommen könnte. Ob diese Gedankenspiele schon für das Kroatien-Spiel am kommenden Donnerstag zur Diskussion stehen, bleibt abzuwarten. Mit dem Sieg im Rücken könnte man in der Vorrunde auch dem Marcell Jansen die Entwicklungsmöglichkeiten zugestehen.

Polen nun schon unter Zugzwang

Der Weg ins Viertelfinale in jedem Fall scheint geebnet für die deutsche Mannschaft. Für die Polen hingegen scheint es ein steiniger Weg zu werden. Zwar konnten sie sich gegen Deutschland phasenweise sehr gut in Szene setzen, aber besonders zu Beginn wirkten sie doch geradezu eingeschüchtert. Und nach dem zweiten Gegentreffer blieb ein Aufbäumen beinahe gänzlich aus. In der Zeit dazwischen machten sie keine so schlechte Figur. Daran gilt es anzuknüpfen. Und wenn der Gegner dann eben nicht mehr Deutschland heißt, gehen die Polen sicher auch mit einem ganz anderen Selbstbewusstsein an die Sache heran. Dies wird auch nötig sein, denn am Donnerstag gegen Österreich helfen keine Ausreden mehr. Dann gilt es, drei Punkte einzufahren, denn der Verlierer dieser Auseinandersetzung kann mit ziemlicher Sicherheit nach der Vorrunde die Koffer packen.

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